Am Bahnsteig 21 des Bahnhofs Krems ist alles ein bisschen anders. Statt mit Koffern oder Reisetaschen warten die Passagiere hier mit Wanderrucksäcken, und nicht wenige von ihnen heben ein Fahrrad in einen der goldlackierten Waggons der Wachaubahn, die die 34 Kilometer lange Strecke zwischen Krems und Emmersdorf befährt.
Die Ausstattung der Fahrgäste verrät schon, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Eisenbahnstrecke handelt, die Menschen von A nach B bringt. Die 13 Haltestellen sind nicht einfach nur Stopps, sondern Einladungen, Station zu machen. Je nach Gusto, Vorlieben und Interessen, oder einfach nur einer spontanen Eingebung folgend. Entsprechend emsig wird bei dieser etwa 50-minütigen Fahrt auch aus- und zugestiegen.
Als die damalige Donauuferbahn auf dieser Strecke eröffnet wurde, war Österreich noch Monarchie, und die Eisenbahn diente vorwiegend dem Gütertransport. Seit der Jungfernfahrt im Jahr 1909 hat sich aber vieles verändert. 1998 wurde die Bahnstrecke als Teil der Kulturlandschaft Wachau unter Schutz gestellt.
Seit 2012 wird die Wachaubahn in ihrer derzeitigen Form als zusätzliches touristisches Angebot betrieben und hat wesentlich mehr zu bieten als spektakuläre Ausblicke auf das Weltkulturerbe durch die großen Panoramafenster der Zugsgarnituren. Sie ist auch ein komfortabler Zubringer, um die einzigartige Landschaft auf vielfältige Art näher zu erkunden – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf einem Donauschiff.
Die gesamte Reportage von Wolfgang Maria Gran und tollen Fotos von Frank Hauser stammt aus dem Wachau-Magazin 2023 und können Sie rechts als PDF downloaden.